Pressemitteilung: Aus für die Windenergie in Vaterstetten?

In der letzten Gemeinderatsitzung wurde mit den Stimmen des Bürgermeisters, der CSU- und der FDP-Fraktion (Abstimmungsergebnis 14 : 13) beschlossen dem regionalen Planungsverband vorzuschlagen den Parsdorfer Hart als Ausschlussgebiet für die Windenergie auszuweisen. Der Arbeitskreis Energiewende Vaterstetten hat in einem Schreiben, das im Vorfeld an alle Gemeinderatsmitglieder ging, auf die möglichen Auswirkungen dieser Entscheidung hingewiesen. Matthias Unger der Arbeitskreissprecher dazu: „Warum will man die Planungshoheit für ein wichtiges Gebiet aus der Hand geben, ohne vorher zu prüfen, ob es Alternativstandorte gibt?“ Und Unger weiter: „Das kann das Aus für die Windenergie in der Gemeinde Vaterstetten bedeuten.“

Laut Bürgermeister Leonhard Spitzauer (CSU) sollen die Bürgerinnen und Bürger des Ortsteils Purfing vor einer Umzingelung durch Windräder geschützt werden. „Diese Begründung ist völlig realitätsfremd“, so der Arbeitskreis dazu. Die fünf im Ebersberger Forst geplanten Windräder werden nach aktuellem Planungsstand zentral im Ebersberger Forst gebaut. Sie sind damit sechs Kilometer und damit gleich weit wie zu den anderen sieben Anrainergemeinden entfernt und in Purfing nicht zu sehen und schon gar nicht zu hören. Selbst, wenn in ferner Zukunft am westlichen Rand des vom Planungsverband vorgeschlagenen Vorranggebiets Ebersberger Forst Windräder errichtet werden sollten, wären diese immer noch drei Kilometer von Purfing entfernt. Hier wären schlechtestenfalls in Purfing temporär die Flügelspitzen zu sehen, zu hören wären auch diese Anlagen nicht. Hier entsteht also keinerlei Beeinträchtigung oder gar Bedrängung für die Bürgerinnen und Bürger in Purfing.

Windräder im Parsdorfer Hart wären selbst nach der sehr restriktiven, aktuellen, bayerischen 10H-Regel privilegiert, da sie mehr als 1.000 Meter von Baldham-Dorf, Hergolding, Parsdorf, Neufarn und Purfing entfernt wären. Damit würden keinerlei Beeinträchtigungen für diese etwa gleich weit vom Parsdorfer Hart entfernten Ortschaften entstehen.

Der Arbeitskreis Energiewende ist deshalb der Meinung, dass vor einer möglichen Entscheidung Richtung Ausschlussgebiet eine Diskussion mit den Gemeindebürgern aller Ortsteile geführt werden sollte, denn die Windenergie betrifft alle Vaterstettener Bürgerinnen und Bürger und ist ein zentraler Baustein für eine CO2-Neutralität der Gemeinde.

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Hintergrund

In den Jahren 2021 und 2023 richtete der Arbeitskreis Energiewende Vaterstetten zwei Appelle an Bürgermeister und Gemeinderat, sich für die Nutzung von Windkraft auf Vaterstettener und angrenzender Flur auszusprechen und konkret zu planen. Im Vorfeld der Entscheidung vom 16. Mai 2024 richtete die Energiewende Vaterstetten ein weiteres Schreiben an alle Gemeinderäte.

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