Wenn es um die Reduzierung des CO2-Ausstoßes zur Einhaltung der Klimaziele geht, denkt man zuerst an die Umstellung der Energiebereitstellung von fossilen auf erneuerbare Energien. Generell bedeutet das: Ersatz der Energieträger Öl, Gas und Kohle durch regenerative, CO2-freie Alternativen wie Wind, Fotovoltaik, Wasserkraft und nachwachsende Rohstoffe. Dabei stellen sich trotz großer Anstrengungen oft nur bescheidene Erfolge ein, weil der Energieverbrauch weiter ansteigt und damit auch der CO2-Ausstoß.
In einer „Wachstumsgesellschaft“ ist man aber geneigt und gewohnt, ein Wachstum von Energie- und Rohstoffverbrauch hinzunehmen, um unsere Wirtschaft stabil zu halten und unseren Wohlstand zu mehren. Einige Slogans über die Unendlichkeit der erneuerbaren Energien und die großzügige Sonne, die uns keine Rechnung schickt, bestätigen uns in unserer Einstellung. Andererseits kennen wir seit 1972 „die Grenzen des Wachstums“, verschließen aber die Augen vor der Begrenztheit fast aller Ressourcen, der materiellen (Rohstoffe, Trinkwasser) und immateriellen (Energie, Fläche). Wir plündern unseren Planeten, indem wir mehr Ressourcen verbrauchen, als er liefern kann. Die Menge der verbrauchten Rohstoffe hat sich in 50 Jahren mehr als verdreifacht (Quelle), obwohl die fatalen Folgen dieser Übernutzung lange bekannt sind.
Folgen des übermäßigen Rohstoffverbrauchs
- Verknappung und Verteuerung von Rohstoffen bis hin zur Gefährdung unseres Wohlstandes.
- Übermäßiger Energieverbrauch und CO2-Ausstoß bei der Förderung der Rohstoffe, bei der Umwandlung in Produkte, wie bei Aluminium, Stahl und Zement, und beim Transport dieser Produkte
- Zum Teil erhebliche Umweltschäden, wie Verschmutzung von Luft, Wasser oder Böden
Große Chancen für erfolgreiche Gegenmaßnahmen
So dramatisch sich die Situation auch darstellt, so positiv sind die Erfolgs-Chancen: Es ist bekannt, was zu tun ist, welche Prinzipien anzuwenden sind und wie groß die Wirkungen der einzelnen Maßnahmen sind. Handeln können alle Akteure: die Politik, die Wirtschaft und auch wir selbst als Konsumenten. Einiges ist schon auf dem Weg, wie die Förderung umweltfreundlicherer Herstellung von Stahl und Zement. Allgemein ist festzustellen, dass die Industrie bei der Förderung und Verarbeitung von Rohstoffen schon spürbare Effizienzsteigerungen erzielt hat, ganz einfach, weil sich das bei den steigenden Kosten der Energie „rechnet“. Ein wichtiger Meilenstein von Seiten der Politik ist das neue EU-Gesetzt zum Recht auf Reparatur. Es soll zur längeren Nutzung von Produkten führen und damit den Rohstoffverbrauch senken. Die derzeitige Nutzung eines Smartphones beträgt 2,5 Jahre, Zeichen einer „Wegwerfgesellschaft“ ?
Was die Energiewende Vaterstetten vorhat
Wir möchten unter dem Schwerpunktthema „Ressourcenschonung“ darüber informieren, was im politischen und wirtschaftlichen Bereich geschieht und zukünftig zu erwarten ist. Eine Schlüsselrolle spielt dabei eine effiziente, ressourcenschonende Kreislauf-Wirtschaft im Gegensatz zu der üblicherweise praktizierten linearen „Ab-in-den-Müll“-Methode, die uns schon zu einer „Wegwerfgesellschaft“ gemacht hat.
Wir möchten in zukünftigen Beiträgen Zusammenhänge erläutern und Anregungen geben, wie wir als Bürger und Konsumenten einen spürbaren Beitrag zur Ressourcenschonung und den damit verbundenen Energie-Einsparungen leisten können. Das beginnt schon bei den Kaufentscheidungen für Produkte und führt über die Art der Nutzung bis hin zur Rückführung in einen Kreislauf (Recycling) oder als letzte Maßnahme zu einer geordnete Entsorgung.
Informationen zum Thema werden wir über verschiedene Kanäle veröffentlichen: Hier auf unserer Website, im „Lebendigen Vaterstetten“, in der „B304-Zeitung“, in unserer Veranstaltungsreihe „Energieforum“ und in unserem Rundbrief an die „Freundinnen und Freunde der Energiewende Vaterstetten“. Der Rundbrief erscheint ungefähr alle 2 Monate. Wer ihn noch nicht erhält, aber regelmäßig erhalten möchte, kann ihn unter Newsletter abonnieren.
Erste Informationsveranstaltung
Wir beginnen mit einem Vortrag unseres Energieforums: Raus aus der Verschwendung: Kreislaufwirtschaft und erfolgreiche Beispiele aus dem Alltag
Update vom 26. Februar 2024: Die Vortragsunterlagen zu o.g. Energieforum können hier heruntergeladen werden.